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Die Christrose

Ein Märchen über die Blume des LICHTS.


Es war einmal in einem fernen Land. Dort blühten Blumen mancherlei Arten. Solche, die gerne die Sonne spürten. Solche, die den kühlen Schatten bevorzugten. Klein und bescheiden – aber auch gross, mächtig und erhaben gediehen sie. Alleine zur Freude GOTTES und alleine aus Freude am SEIN.

Eine ganz besondere Blume blühte dann, wenn alle anderen ihre Lebensenergie auf ein Minimum reduziert hatten, dann, wenn alle in tiefem Winterschlaf lagen oder sich gar für immer von der Existenz als Blume zurückgezogen hatten. In lichtem Weiss, zartestem Rosa und sanftem Grün blühte ganz selbstverständlich die Christrose. Sie liebte die Kälte und genoss es, allen anderen zu zeigen: ALLES IST MÖGLICH – ICH BIN.


Eines Tages, es ging schon ins zweite Frühjahr hinaus, hielt die Christrose Zwiesprache mit den ersten Schneeglöckchen und Winterlingen. «Wie magst du blühen, wenn doch die Sonne keinerlei Kraft hat? Schreckt dich nicht Frost und Sturm? Hast du nicht Furcht zu erfrieren?» - Die Christrose sah an sich herab, begutachtete sich. Alles war in Ordnung und doch waren nun mancherlei Zweifel in ihr gepflanzt. «Kann ich denn blühen, wenn alle schlafen? Kann ich froh sein und meine Blütenpracht entfalten – alleine ich – ohne die wärmenden Strahlen der Sonne?» Mit jedem Gedanken wurde die Christrose weniger Selbst. Die Zweifel über den Sinn und die Berechtigung ihrer Existenz liessen sie nicht los. Sie fühlte sich alleine und beschloss, sich schlafen zu legen. Der Frühling verging, Sommer und Herbst zogen über das Land. Fülle war allenthalben. Der erste Frost zeigt sich und wie jedes Jahr kehrte tiefe Stille ein. Auch die Christrose rührte sich nicht.


Die Tage wurden kürzer und kürzer. Die Geburt des LICHTS stand bevor. Alles schlief. Die Nacht des LICHTS brach ein. Nun regte sich im tiefsten Inneren der Christrose eine Stimme: «Wach auf! Wach auf! Wach auf ....» Die Christrose erwachte aus ihrem Dämmerschlaf der Angst und Resignation und folgte dem mächtigen Weckruf der Seele. Sie entfaltete sich mutig in ihrer ganzen Schönheit, öffnete sich dem LICHT und spürte in ihrem Innersten die Gewissheit: Alleine dieses LICHT erhält mich am Leben. Alleine dieses LICHT lässt mich wachsen über alle Ängste und Zweifel. Sie atmete das LICHT tief ein und spürte unauslöschlich in ihrer Seele: ICH BIN IM LICHT – ICH BIN – und so soll es sein für alle Zeit.


 

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