Der Mensch sieht nicht, was er sieht, sondern das, was er darüber denkt.
- 12. März
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Aktualisiert: 28. Apr.
Wie unsere Gedanken die Wirklichkeit verzerren.
Unsere Wahrnehmung wird von unseren Gedanken, Konzepten und Vorstellungen geformt. Zwei Weisheitsgeschichten und die Sicht eines Philosophen helfen uns dabei, unserem Geist diesbezüglich auf die Schliche zu kommen.
WEISHEITS-GESCHICHTE aus dem Orient
In einem Meditationsgarten hielten sich ein Guru und seine Schüler auf. Die Schüler wollten wissen, welche Art der Meditation der Guru praktiziert. Der Guru antwortete: «Einen Rosenstrauch sehen.» ..... Und er erklärte weiter: «Wenn ich ganz aufmerksam schaue, sehe ich den Rosenstrauch in voller Blüte.» Da fragten die Schüler erstaunt, wieso man dazu aufmerksam schauen müsse? Der Guru antwortete: «Damit man wirklich den Rosenstrauch sieht und nicht die eigene Vorstellung davon. Darum muss die Aufmerksamkeit ins Herz verlagert werden. Sonst siehst du nur, was du darüber denkst.»

WEISHEITS-GESCHICHTE aus dem Okzident
Der Weisheitslehrer legt zwei Holzstäbchen übereinander und fragt: «Was seht ihr». Viele sagen: «Ein Kreuz.» «Genau das ist das Problem!» antwortet der Lehrer. «Das sind doch einfach zwei Holzstäbchen, die übereinander liegen, und ihr sagt dem <Kreuz>. Wir stülpen über alles, was wir sehen, unsere Begriffe. Das ist das Problem. Wir alle leben in einer Gedankenwelt und die stimmt nicht mit der WIRKLICHKEIT überein.»
Der Philosoph sagt: «Denken ist das Werkzeug, um die Welt gut zu organisieren. Ein Gedanke ist ein Schleier, kein Spiegel, deshalb lebt ihr in einer Gedankenhülle unberührt von der WIRKLICHKEIT und seht die WAHRHEIT nicht.
Wir erschaffen uns durch Denken eine Welt in der Welt, die es gar nicht gibt. Wir glauben an die Wörter, wir glauben an die Begriffe. Jegliches mit Gedanken Rechthabenwollen, dieser Glaube an die gedanklichen Fixierungen, der dir eine Pseudo-Wirklichkeit vorgaukelt, muss zerschlagen werden.»
Persönliche Notizen an einem Yoga-Trilogie-SEMINAR 2013 mit Herrn Marcus A. Brogle
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